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Rezept Waldviertler Knödel (Hauer-Knödel) Hertha Zimmer

Pro Person etwa 100-300 (gramm) Erdäpfel (Gewichtsverlust durch Ausdrücken ... und Übermenge für geröstete Knödel am Folgetag !!).

Erdäpfel schälen und reißen.

In Tuch gewickelt kräftig ausdrücken.

Mit griffigem Mehl und Salz vermischen.

Probeknödel kochen !!

Ca 15 bis 20 Minuten in Salzwasser garkochen. Wenn sie aufsteigen, sind sie noch NICHT durch.

Im Unterschied zu den vielen kursierenden Rezepten für Waldviertler Knödel basiert dieses Rezept ausschließlich auf rohen Kartoffeln. Diese Knödel sind im "Essen auf dem Lande" von Maier-Bruck als "Hauer Knödel" aus Schönberg am Kamp tituliert (und werden dort NICHT ausgepresst). Meine Mutter, Hertha Zimmer, hat jedoch ausschließlich die hier beschriebene Variante der Knödel gekocht - und der ganzen Familie will keine andere Variante mehr schmecken.

Ich verwende übrigens eine Prise Kotanyi Apfelweiss, Wiberg Bianco oder einfach Ascorbinsäure um die Verfärbung der Kartoffel bzw. der gerissenen Kartoffel zu verhindern.



Ich danke Frau Brigitte Aigner für den Hinweis betreffend die fehlende Angabe der Einheit Gramm.


Kommentar: Frau Sonja Tauber aus Linz schreibt:

hab grad nachgelesen - meine mutter stammte aus dem kamptal und hat diese knödel auch immer gemacht: zu selchripperln oder auch zu schweinsbraten. sie hat die gerissenen erdäpfel immer ausgedrückt. ich mach sie auch noch manchmal und lad dazu eine freundin ein, die es aus dem kamptal nach linz verschlagen hat. ;-)
meine mutter hat sie einfach "reiberknödel" genannt.

lg sonja


 



 

 

Fragen und Kommentare zu diesem Eintrag

Hannerl: 28. Dezember 2013

Also, guten Abend ! Ich bin eine "Urgscherte" aus Schrems im Waldviertel.
RICHTIGE Waldviertler Knödel werden aus 2/3 rohen (gerieben und ausgedrückt) Kartoffeln und 1/3 gekochten (und dann gepressten)Kartoffeln mit Salz und Mehl (nach Gefühl, bzw. Bedarf) gekocht !!
Alle anderen Rezepte sind nicht die ECHTEN Waldviertler. Ihr könnt es mir glauben. Liebe Grüße Hannerl 

Antwort: Fred Zimmer: 3. Januar 2014

Liebe Hannerl,
es ist wohl wie mit vielen Rezepten: jede Familie hat das beste und ur-originalste der Welt. Ich habe in vielen Bereichen der Küche erkennen müssen, dass es für praktisch alles was gekocht und gebacken werden kann, eine Vielzahl von Rezeptvarianten gibt. Es liegt wohl in der Natur von uns Menschen, dass wir das "eigene", von Großeltern vermittelte, als das einzig Wahre beurteilen.
Ich bin da nachsichtig. Ich schätze die Arbeit von Franz Maier-Bruck in seinem "Vom Essen auf dem Lande", in diesem Buch beschreibt er auf der Seite 182/183 mehrere Rezepte aus dem Waldviertel für Knödel aus Erdäpfeln. Das hier abgebildete nennt er "Hauerknödel". Es sind Erdäpfelknödel aus roh gerissenen Erdäpfeln und das Rezept stammt aus dem Waldviertel. Jetzt könnten wir noch darüber diskutieren, ob es korrekt ist, im Titel des Rezepts den Begriff "Waldviertler Knödel" zu führen. Aber ehrlich gesagt, wäre das nicht völlig unnötige Wortklauberei?
Erlauben Sie mir auch noch den Hinweis, dass nach den Recherchen von Franz Maier-Bruck bei den "Waltviertler Knödel" der rohe Anteil nicht gerissen sondern gerieben wird, und das Verhältnis von gekocht zu roh nicht ein Drittel zu zwei Drittel ist, sondern 300g zu 1000g.
Könnten Sie damit leben zu erkennen, dass es auch für dieses Gericht verschiedene Zubereitungsvarianten (und damit "Wahrheiten") gibt? 


 


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